GarderottMehr vom Leben
 


"Das 1. Rott wird vornehmlich Garderott genannt. Hierfür steht Heinrich Beuke, der in Berlin in der Garde gedient hat", so die Überlieferung. Heinrich Beuke war von 1912 bis 1962, also 50 Jahre, Korporal im Garderott. Er prägte die Garde bis er in 1962 an Gustav Knolle übergab. Auch Gustav Knolle wurde zu einem Symbol der Garde.

Für die damalige Bundesregierung war es selbstverständlich in Berlin eine Straße nach dem Garderott zu benennen, der Gardeschützenweg. Welches Rott kann sonst von sich behaupten, dass sogar in der Bundeshauptstadt eine Straße nach ihm benannt ist?

Für die Gardisten ist es dann auch nicht nachvollziehbar, daß die Gemeinde Harpstedt bislang noch keinen Antrag bei der Garde gestellt hat, ob sie auch in Harpstedt eine Straße nach der Garde benennen darf

Beweis erbracht

Viele Jahre musste Uwe Beuke sich anhören, dass sein Großvater Heinrich Beuke angeblich bei der Garde in Berlin gedient hat; jetzt wurde der Beweis darüber erbracht. 

Heinrich Beukes Enkelin Karin Beuke stellte Garde-Magistrat Stefan Wachholder sowie Werner Kracke, Korporal des ersten Rotts, ein Bild zur Verfügung, welches eindeutig den Beweis erbringt. Das Bild ist Heinrich Beuke übergeben als Erinnerung seiner Dienstzeit. Weiter steht auf dem Bild: G. Füss. Beuke, 4 Comp: Garde Füselier Regiment Berlin. Karin Beuke konnte nicht erklären warum am Anfang ein "G" erwähnt wurde. "Vielleicht hat das G nichts mit dem Vornamen meines Opas zu tun, sondern mit seinem Dienstgrad", vermutet Cornelia Tangemann, ebenfalls Enkelin von Heinrich Beuke. Desweiteren überreichte Karin Beuke eine Ehrenmedaille von Ihrem Großvater. Die Medaille wurde verliehen für 50 Jahre Korporalschaft in Harpstedt.

Die historischen Stücke wurden im Beisein von Karin Beuke in der Garderott-Scheune am Koemsgelände aufgehängt. Beuke, Wachholder und Kracke bedankten sich bei Uwe Beuke für die Zuarbeiten und freuten sich, dass dies in Zeiten des Schiebenscheetens rottübergreifend möglich ist. 



Unsere Würdenträger

Hartmut Bahrs ist seit 2006 Offizier und seit dem 18.05.2023 Oberstleutnant

Lars Tangemann ist seit 2013 Offizier und hat den Rang Hauptmann




Eric Hormann ist seit 2015 Offizier und hat den Rang Oberleutnant 




Kevin Hofmann ist seit 2019 Offizier und hat den Rang Leutnant




Unsere Trommler: Holger Corßen und Klaas Akkermann







Korporalschaft
Korporal der Garde ist das Harpstedter Urgestein Werner Kracke. Er führt die Elite der Harpstedter Bürgerschützen seit 2002. Seit 2010 ist Frank Bitter der Stellvertreter. Frank ist auch der Ausbilder im Elite-Rott. 


Die Geschichte der Korporalschaft
Der erste bekannte Korporal, damals noch Rottmeister genannt, war Johann Menke (1763). Es folgten bis 1800 noch Johann Berend Hoffmeyer, Berend Bitter und Christian Barlage. Von der Zeit 1800 - 1852 fehlen die Aufzeichnungen somit wird erst im Jahre 1853 wieder einen Korporal erwähnt, Christian Beuke. Es folgten Wilhelm Ranke und Hermann Barlage. Ab 1912 sind die Aufzeichnungen vollständig im umfangreichen Garde-Archiv erhalten geblieben.
Auf Grund von Krankheit von Heinrich Beuke hat Gustav Knolle in der Zeit von 1953 - 1955 als stellvertretende Korporal die Garde geführt.

Korporal Beuke mit Korporalsplakette



 

             Korporal Knolle mit Korporalsplakette         




            Korporal Wülferding mit Korporalsplakette



          Korporal Östermann mit Korporalsplakette                       



           Korporal Bädeker mit Korporalsplakette 




Unsere Könige

Lars Tangemann 2010


Alfred Günnemann 1988

Bernhard Voigt 1986

Günter Rohlfs 1982


Manfred Corßen 1978




Leo Höpfner 1972

Leo Höpfner 1972

Armin Lutat 1967 (Bildmitte)

 

Gustav Knolle 1955





Das Gardelied
Im Jahre ???? (leider ist nicht genau überliefert wann es gewesen ist) wurde von Walter Hardemann aus Harpstedt ein Lied für das Garderott komponiert. Das Refrain ist noch jedes Jahr am Pfingstdienstag und zu Nachfeier in Harpstedt zu hören.
Das Originaldokument ist im Archiv der Garde aufgehoben. Der Text des Originaldokuments lautet wie folgt:
gestiftet dem I. Rott unter seinem Korporal Gustav Knolle
In Harpstedt freut man Pfingsten sich
Stets auf den dritten Tag.
Dann weckt uns froh und feierlich
Schon früh der Trommelschlag.
Der Vater setzt auf den Zylinder
Und greift zum Holzgewehr,
Er greift auch schon rasch mal zum Binder
Und summt so nebenher:
Wir sind vom Garde-Rott....
In alter Zeit war's nicht ganz so,
Doch ähnlich war es auch:
Zu Pfingsten zog man frisch und froh
Ins Feld, weil es so Brauch.
Man mußte die Grenzen begehen
Bei Frühlingssonnenlicht
Und Äcker und Weiden besehen
Doch damals sang man nicht:
Wir sind vom Garde-Rott....
Zwar gab's die Rotte auch damals schon,
Vier an der Zahl wie heut'.
Und auch auf den Kommandoton
Marschierten los die Leut'.
Nur gab es noch gar keine Garde
Und keinen Offizier,
Man griff damals zur Hellenbarde -
Doch trotzdem singen wir:
Wir sind vom Garde-Rott....
Man zog zum Papagojenbrink
Und sang und trank und sprang,
Bis endlich durch des Kranzes Ring
Der Lanzenwurf gelang.
Und hob dann die Humpen und Becher
Empor zum Siegestrank,
Dann kam schon so mancher der Zecher
Genau wir wir in Schwung:
Wir sind vom Garde-Rott....
Auch als man auf den Vogel schoß,
Da ging's hier schon hoch her,
Und wer sich einen 'runter goß
Trank schließlich doch viel mehr.
Der Beste, der kriegte die Kette
Und einen neuen Hut,
Doch lag er dann morgens im Bett,
Ging's ihm manchmal nicht gut:
Wir sind vom Garde-Rott....
Doch eines Tages lebte hier
Ein Gardekorporal.
Der sagte: "Leute, glaubet mir,
Das gibt's hier nur einmal!"
Er führte die flotteste Rotte,
Das Rott mit Nummer "Eins"!
Er war eine ganz tolle Motte
Und sang voll süßen Weins:
Wir sind vom Garde-Rott....
Er liebte sehr den Sonnenstein
Mit seiner Runenschrift,
Und deshalb richteter es ein,
Daß mann sich dort trifft.
Seitdem ist für's Erste Rott Sitte,
Für Männer und für Frau'n,
Zu eilen mit munterem Schritte,
Den Sonnenstein zu schau'n:
Denn wir sind vom Garde-Rott....
Und wenn wir auf dem Markte stehen,
Den Blumenschmuck am Hut,
Der Bürgermeister liest sehr schön,
Was drin steht im Statut:
Dann denken wir nicht an den Koben
Denn Lämmer sind wir nicht -
Wir blicken uns an und geloben,
Nur treu zu sein der Pflicht:
Wir sind vom Garde-Rott....
Ist dann der Königsschuß getan,
Die Kette umgehangt,
Und steht der König stolz wie'n Schwan,
Von seinem Volk umdrängt,
Dann jubeln wir laut wie die andern,
Auch wir vom Garderott,
Doch uns're Gedanken die wandern
Zu Ihm, der einst so flott:
Ja, ja, es war einmal
Ein Gardekorporal
Und dieser Korporal
War immer, immer flott.
Und wir vom Garderott,
Wir sind genau so flott:
Wir sind das Garderott,
Und immer sind wir flott!!!